Die Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde findet in vielen Bereichen Anwendung und wird mittlerweile auch von Schulmedizinern anerkannt. Einige Anwendungsbeispiele sind z.B. akute Infekte in Form von Erkältung, Atemwegserkrankungen, Verdauungsbeschwerden, Nervosität und Schlafstörungen, Menstruationsbeschwerden, hormonelle Störungen, Blasenleiden, Herz-Kreislaufstörungen, Verletzungen u.v.m.
Die Pflanzenheilkunde gehört zu den ältesten medizinischen Therapien und ist auf allen Kontinenten und in allen Kulturen beheimatet. In der Pflanzenheilkunde kommen grundsätzlich nur ganze Pflanzen oder Pflanzenteile (Blüten, Blätter, Samen, Rinden, Wurzeln), jedoch keine isolierten Einzelstoffe zur Anwendung. Hippokrates, der Begründer der wissenschaftlichen Medizin, beschäftigte sich 500 v. Chr. ebenso mit Kräutern Im Mittelalter übernahmen die Mönche und Nonnen eine wesentliche Rolle in der Heilpflanzenkunde, darunter Hildegard von Bingen (Hildegard-Medizin). Paracelsus brachte schliesslich seine Signaturenlehre ein, die besagt, dass das Aussehen der Pflanze auf ihre Heilwirkung schließen ließe.